Poetinnen und Poeten

Literatur

Autorenliste Welt-Lyrik-Festival/Osteuropa-Wundränder
Vom 07. Bis 09. November 2025 /

Elza Javakhishvili

Elza Javakhishvili

Gebürtige Georgierin, Elza Javakhishvili, ist Künstlerin, visuelle Dichterin und Lyrikerin. Sie studierte Film und Fernsehregie, an der Universität für Theater und Kino von Shota Rustaveli zu Tbilissi (Georgien), sowie am Institut für Kunst und Materielle Kultur, Fachbereich Kunst und Kulturanthropologie des Textilen in Dortmund (BA). Mit der Arbeit Ge[form]te Sprache als Textbild – Eine Reise in heterolinguale Räume, welche sich mit sprachlichen und bildlichen Zeichensystemen und ihrer Funktion in bildlichen Konstellationen beschäftigt, schloss sie 2016 den postgradualen Masterstudiengang Art in Context an der UdK Berlin ab.

In ihrer künstlerischen Praxis spielt die Auseinandersetzung mit der Kommunikation einzelner Personen mit der Gesellschaft, die Verbindung zwischen Sprache und Bild, zwischen Personen und alltäglichen Gegenständen, die Attitüde zwischen verschiedenen Kulturen sowie die Beziehung zwischen Gegenwart und Vergänglichkeit eine sehr wichtige Rolle. Im Jahr 2023 wurde ihr erster Gedichtband საგზალი _(dt. PROVIANT ) für das beste Debüt beim SABA-Literaturpreis Georgiens nominiert. (Der SABA-Preis ist die wichtigste literarische Auszeichnung in Georgien.)

2024 wurden ihre lyrischen Texte auf Deutsch in der Literaturzeitschrift EDIT - N°91 veröffentlicht. 2025 nahm sie an der Lesung Teil Bewegung Lyriknacht mit Musik auf der Leipziger Buchmesse teil. Außerdem war sie beim 26. Poesiefestival Berlin sowie beim Stuttgarter Literaturfestival dabei, wo sie an der Nacht der Poesie mitwirkte. Im Oktober 2025 folgt eine Retrospektive ihrer bisherigen lyrischen/poetischen Werke im Literaturhaus Salzburg, bei der sie von Yevgeniy Breyger vorgestellt wird. Im November 2025 wird die Lyrikerin, am ersten WELT-LYRIK-FESTIVAL in Zürich auftreten und erstmalig Ihre Texte in der Schweiz lesen, zusammen mit der Musikerin Gemma Galeano. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin und Lyrikerin in Berlin.



Volha Hapeyeva; «Trapezherz»,
Droschl-Vlg. ISBN 978-3-99059-131-4

Volha Hapeyeva

2004 absolvierte sie die Minsker Staatliche Linguistische Universität in der Fachrichtung „Fremdsprachen und Literatur“ mit Englisch, Deutsch und Französisch und schloss das Studium 2005 mit dem Masterexamen ab. Einen weiteren Master-Studiengang absolvierte sie im Fach „Gender Studies“ in Vilnius, Litauen an der EHU-International. 2012 erwarb sie den Doktorgrad Ph.D. an der Minsker Linguistischen Universität in der Fachrichtung Vergleichende Linguistik.

Während der Proteste im Sommer 2020 in ihrer Geburtsstadt Minsk hielt sich Hapeyeva als Stadtschreiberin in Graz auf. Kurz danach wohnte sie mit einem Stipendium für einige Monate am Starnberger See, anschließend in Krems, schließlich wurde sie ins Writers-in-Exile-Programm des PEN Zentrums Deutschland aufgenommen und lebte eineinhalb Jahre in München. 2022 erhielt sie für den Essay Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils den Wortmeldungen-Preis für kritische Kurztexte. 2023 war sie Fellow des DAAD in Berlin.



Marianna Kijanowska; «Babyn Jar. Stimmen», Suhrkamp -Vlg. ISBN 978-3-518-43176-4

Marianna Kijanowska

Marianna Kijanowska stammt aus einer galizischen Familie, eine Großmutter war Polin, ein Großvater lehrte der Universität Lemberg. Sie studierte nach ihrem Schulabschluss ukrainische Philologie und beendete 1997 an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw ihr philologisches Studium. In den Studienjahren gehörte sie zu einer Gruppierung angehender Schriftsteller, die sich mit einem aus den Anfangsbuchstaben ihrer Mitglieder erstellten Akronym MMJuNNA (Marjana Sawka, Marianna Kijanowska, Julija Mischtschenko, Natalka Sniadanko, Natalja Tomiv, Anna Sereda) TUHA (Gesellschaft einsamer Graphomanen – Товариство усамітнених ГРАФОМАНОК) benannte.

Ihr organisatorisches Talent ließ sie zur Koordinatorin des Lwiwer Zirkels der Vereinigung ukrainischer Schriftsteller und später zur Direktorin des ab 2011 verliehenen ukrainischen Kinderbuchpreises „Großer Igel“ werden. Seit 2000 ist sie Mitglied der beiden ukrainischen Schriftstellerverbände. Kijanowska lebt und wirkt in Lwiw, ist verheiratet mit einem Übersetzer und Mutter einer erwachsenen Tochter.



Srečko Kosovel; «Mein Gedicht ist mein Gesicht»
Otto Müller -Verl. ISBN 978-3-7013-1305-1 /
Ludwig Hartinger wird die Texte von Kosovel vorstellen. Der Dichter ist jung (1904-1926) verstorben.

Srečko Kosovel

Srečko Kosovels Eltern waren Anton Kosovel und Katarina, geborene Streš, er war das fünfte Kind. Kosovel wuchs im Dorf Tomaj auf. Während des Ersten Weltkriegs lag an seinem Heimatort ab 1915 eine Hauptkampflinie, weshalb er mit einer Schwester in Laibach untergebracht wurde. 1919/1920 begannen seine ersten ernsthaften Schreibversuche. Ab 1922 studierte er im nunmehrigen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen an der Universität Ljubljana Romanistik, Slavistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte. Er schrieb Beiträge für die Zeitschrift Lepa Vida, herausgegeben von slowenischen Studenten, die wie er aus dem italienischen Julisch Venetien kamen und dort nicht studieren konnten. Kosovel kam nun in Kontakt mit der avantgardistischen Literatur der Nachkriegszeit. Im Herbst 1923 gründete er den „Ivan Cankar Club“, benannt nach dem 1918 gestorbenen slowenischen Dichter Ivan Cankar. Mit Ivo Grahor gründete er die Zeitschrift Vidovdan. In Zusammenarbeit mit dem Bauhausschüler Avgust Černigoj (1898–1985) plante er zudem die Herausgabe der konstruktivistischen Zeitschrift KONS, was aber nicht verwirklicht wurde. 1925 stieg er auch bei der sozialistischen Zeitschrift Mladina ein. In Abkehr von dem durch Josip Murn beeinflussten impressionistischen Stil ging er zu einer konstruktivistisch geschriebenen Dichtung über. Kosovel hat zu Lebzeiten zwei Lyrikbände zusammengestellt, Zlati čoln (Das goldene Boot) und Integrali (Integrale). Inmitten dieser Aktivitäten starb Kosovel in seinem Heimatort nach einer schweren Erkältung an Meningitis.



Ludwig Hartinger:

Ludwig Hartinger

Hartinger wuchs in Saalfelden am Steinernen Meer auf. Seit 1985 arbeitet er als Lektor für verschiedene Verlage, u. a. für den Wieser Verlag, für den er von 1987 bis 1997 als Scout in Mittel- und Südosteuropa aktiv war. Seit 1991 ist er Redakteur der Zeitschrift Literatur und Kritik. Außerdem ist er seit 2007 Jurymitglied des Festivals Vilenica. Er lebt abwechselnd in Österreich und im slowenischen Karst.



Sepp Mall; «Landschaft mit Tieren und Sträuchern hingeduckt», «Wo ist Dein Haus», «Holz und Haut», 2020, «Schläft ein Lied», 2014, alle Haymon-Vlg.

Sepp Mall

Lebt und arbeitet in Meran (I). Schreibt vor allem Lyrik und Romane, ist aber auch als Übersetzer aus dem Italienischen (Kenka Lekovich: „Der Zug hält nicht in Ugovizza“) sowie mit Hörspielen (ORF, RAI) und Theaterstücken an die Öffentlichkeit getreten. Diverse Preise und Stipendien, u.a. Meraner Lyrikpreis 1996. Der Roman „Ein Hund kam in die Küche“ war 2023 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Für die Arbeit an „Holz und Haut“ erhielt Sepp Mall 2017/18 das „Große Tiroler Literaturstipendium“.



Olga Martynova; «Such nach dem Namen des Windes»,
S. Fischer-Vlg., ISBN 978-3-10-397520-8

Olga Martynova

Olga Martynova wuchs in Leningrad auf und studierte dort russische Sprache und Literatur. Im November 1990 kam sie mit der Leningrader Autorengruppe „Kamera chranenija (Камера хранения)“ im Zuge eines Literaturaustausches mit der Zeitschrift MINERVA – Zeitschrift für Notwehr und Philosophie[1] nach Berlin und lebt seither in Deutschland. Sie schreibt auf Russisch (Gedichte, Essays) und Deutsch (Essays, Prosa). Ihre zahlreichen Beiträge aus deutschsprachigen Periodika sind ins Englische, Polnische, Slowakische, Bulgarische, Dänische und neuerdings auch Russische übersetzt worden, ihre russischen Gedichte ins Deutsche, Englische, Italienische, Albanische und Französische. Darüber hinaus ist sie als Essayistin und Rezensentin für Zeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit und die Frankfurter Rundschau tätig.

2010 folgte mit Sogar Papageien überleben uns ein erster Roman, der in kurzen Episoden von einer Sankt Petersburger Autorin berichtet, die in Berlin an einem Kongress zu Daniil Charms teilnimmt. Das Buch gelangte auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und die Shortlist des aspekte- Literaturpreises.



Radmila Petrović; «Meine Mama weiss, was in den Städten vor sich geht» Voland & Quist GmbH, ISBN 978-3-86391-6

Radmila Petrović

Radmila Petrović, 1996 in Užice/Serbien geboren, ist Dichterin und zählt heute zu den gefragtesten Lyrikerinnen in Ex-Jugoslawien. Durch ihre auf dem Dorf verbrachte Kindheit öffnet sie für städtische Augen neue Blicke auf das menschliche Verhältnis zur Natur.

Zum Buch:
In meinem Dorf gibt es unterwürfige Frauen und tote Frauen. Nie habe ich ganz das Dorf verlassen, nie bin ich ganz in diese Wohnung eingezogen. Morgens denke ich zuerst darüber nach, wo ich bin und ob man ein stürmisches Pfeifen oder den Lärm im Herzen meiner Mutter hört. Du sagst, ich bin schön, aber auch …



Ferdinand Schmatz; «Quellen», Haymon-Vlg. ISBN 978-3-85218-627- «Strand der Verse lauf», Haymon-Vlg., ISBN 978-3-7099-8159-7

Ferdinand Schmatz

Ferdinand Schmatz maturierte 1972 am Technologischen Gewerbemuseum in Wien und studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Wien. Er promovierte 1982 mit einer Dissertation über Karl Hans Strobls Bismarcktrilogie.

Von 1983 bis 1985 war Schmatz Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Nihon-Universität Tokio, Japan, von 1985 bis 1987 Lehrbeauftragter für Gegenwartsliteratur an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Schmatz wirkte auch als Fachberater beim Killy-Literaturlexikon für österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts mit. Von 1989 bis 1992 hatte er Lehraufträge über „Schrift und Buch“ sowie über „Kunst und Poetik im 20. Jahrhundert“ an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo er 1992 Gastprofessor für freie Graphik war. Von 2012 bis 2020 leitete Schmatz das Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Bereits 1975 publizierte er seine ersten Werke, seine Lyrik ist geprägt von der experimentellen Literatur der Wiener Gruppe. 1995 und 1996 wirkte Schmatz als Juror beim Ingeborg-Bachmann-Preis mit.



Jessica Zuan; “Stremblidas e s-chima/Beben und Schaum”, Chesa Editura Rumantscha, ISBN 978-3-03845-064-1 / Ein weiterer Titel, «Launa da pavagls», erscheint demnächst in der Edition Howeg, Zürich, rechtzeitig zum Festival.

Jessica Zuan

Jessica Zuan (1984) ist im Oberengadin in La Punt Chamues-ch und Segl Maria aufgewachsen. Seit 17 Jahren lebt, schreibt und arbeitet sie in Barcelona. Folgende Lyrikbände von der Autorin sind bisher erschienen: L’orizi / La tempête (Samizdat, 2017) Stremblidas e s-chima (Chasa Editura, 2019) und Launa da pavagls (Chasa Editura, 2023). Ihre Werke wurden auf Deutsch, Französisch und Katalanisch übersetzt, einzelne Gedichte sind in Italienisch, Galizisch, Polnisch, Baskisch, Rumänisch und Estnisch zu lesen. Astrid Alexandre, Martina Linn, Bruno Pedretti und Artem Pervushin haben Ihre Gedichte vertont. Die Autorin veröffentlicht ihre Texte regelmässig in Zeitschriften und Anthologien und ist Vorstandsmitglied der ULR (Uniun per la Litteratura Rumauntscha) und Ko-Redakteurin der romanischen Zeitschrift La Litteratura. Jessica Zuan wurde mit dem Förderpreis des Kanton Graubündens und dem Förderpreis der Region Maloja ausgezeichnet. Im Januar 2024 erhielt die Autorin den Preis Nollegiu von Barcelona.



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